Die Zukunft der Energiewende im eigenen Heim
Die Energiewende hat Einzug in unser Zuhause gehalten – auf unserem Dach thront stolz eine Photovoltaik-Anlage. Diese innovative Technologie ermöglicht es uns, den Großteil unseres benötigten Stroms aus der Kraft der Sonne zu beziehen, anstatt auf die herkömmliche Verbrennung von Kohle angewiesen zu sein. Diese Umstellung bedeutet nicht nur eine positive ökologische Entwicklung, sondern stellt auch für einen Web-Entwickler eine faszinierende Herausforderung dar, über die wir heute berichten möchten.
Der Weg zur Eigenentwicklung eines Photovoltaik-Dashboards
Mit der Installation eines SENEC.Home V3 Hybrid Duo im Keller, der nicht nur einen Wechselrichter, sondern auch einen Batteriespeicher enthält, haben wir einen wichtigen Schritt in Richtung Energieautarkie gemacht. Dieser innovative Ansatz ermöglicht es, überschüssige Energie effizient im eigenen Verbrauch für die kommende Nacht oder den nächsten Tag zu nutzen. Doch bei der Nutzung der SENEC-Plattform stießen wir auf einige Einschränkungen, die uns dazu bewegten, ein eigenes Photovoltaik-Dashboard zu entwickeln.
Warum eine maßgeschneiderte Applikation?
1. Fünf-Minuten-Intervall
Eines der Hindernisse bei der Nutzung der SENEC-Plattform war das Fünf-Minuten-Intervall für die Übertragung von Messwerten. Dies führte dazu, dass die in der Mobile-App oder im Web-Portal angezeigten Werte bis zu fünf Minuten alt sein konnten, was zu Irritationen führen konnte.
2. Fehlende Rentabilitätsanalyse
Ein weiterer Kritikpunkt war das Fehlen einer finanziellen Analyse seitens SENEC. Die Plattform lieferte keinerlei Informationen darüber, inwieweit sich die Investition in die Photovoltaik-Anlage bereits amortisiert hatte.
3. Fehlende Vorhersagen
Die fehlende Unterstützung für solarspezifische Wettervorhersagen war ein weiteres Manko. Eine Prognose über die zu erwartende Strommenge wäre besonders nützlich, etwa beim Laden eines Elektroautos.
4. Visuelle Darstellung und Stabilität
Die Benutzeroberfläche der SENEC-Plattform erwies sich als veraltet, und es traten regelmäßig Stabilitätsprobleme auf. Diese Herausforderungen motivierten uns, eine eigene Lösung zu schaffen.
Die Entwicklung von Solectrus
Nach umfangreichen Experimenten mit dem lokalen SENEC-Webserver und der Erkenntnis, dass wesentliche Messwerte leicht auszulesen waren, entstand die Web-Applikation Solectrus. Die einzelnen Komponenten, darunter ein Ruby-Client für die Messwertabfrage, ein Datenkollektor auf Raspberry Pi-Basis und ein Dashboard auf Basis von Ruby on Rails, wurden entwickelt, um unseren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Die Komponenten im Überblick
1. Einzelne Messwertabfrage
Für die Abfrage von Messwerten zu einem bestimmten Zeitpunkt haben wir einen Ruby-Client entwickelt, der den lokalen SENEC-Webserver kontaktiert und die wichtigsten Messwerte abruft. Diese Komponente ermöglicht eine einfache Ermittlung aktueller Messwerte.
request = Senec::Request.new(host: '10.0.1.18')
request.inverter_power # => 6302
request.house_power # => 5602. Regelmäßige Datenermittlung und -übertragung
Um die Messwerte regelmäßig abzufragen und in eine externe Datenbank zu übertragen, nutzen wir einen Raspberry Pi mit einem speziell entwickelten Ruby-Script namens SENEC collector. Dieses Script sammelt nicht nur lokale Messwerte, sondern greift auch auf die öffentliche API von forecast.solar zu, um solarspezifische Wetterprognosen zu erhalten.
3. Visualisierung der Daten als Dashboard
Die umfangreichste Komponente ist das Solectrus-Dashboard, das die gesammelten Daten aus InfluxDB extrahiert und sie in einer ansprechenden Benutzeroberfläche präsentiert. Dieses Dashboard berücksichtigt unterschiedliche Zeiträume, darunter aktuelle Messungen sowie Tag, Woche, Monat, Jahr und Gesamt. Es bietet eine detaillierte Darstellung des Stromflusses zwischen Stromerzeugung, Stromverbrauch und Speicher.
Unser Tech-Stack
Um Solectrus zu realisieren, setzen wir auf einen modernen Tech-Stack:
- Ruby on Rails
- Hotwire
- ViewComponent
- Tailwind CSS
- Chart.js
- InfluxDB
Fazit und Ausblick
Solectrus hat nicht nur die genannten Herausforderungen überwunden, sondern bietet auch eine innovative Alternative zur SENEC-Plattform. Durch die Kombination von präzisen Messwerten, solarspezifischen Wetterprognosen und einer ansprechenden Benutzeroberfläche ermöglicht es Solectrus, die eigene Energieerzeugung und -nutzung auf ein neues Level zu heben. Schauen Sie sich unser Dashboard live an: .
Update im Januar 2023: Solectrus gewinnt an Fahrt und wird von immer mehr Nutzern eingesetzt. Alle Informationen zum Projekt finden Sie auf unserer separaten Website: .
